Patt im Betriebsrat
Nora systems: Wahlen zur Vertretung im Aufsichtsrat
WEINHEIM. Beim Weinheimer Bodenbelag- Hersteller nora systems sind gestern die Arbeitnehmervertreter für den Aufsichtsrat gewählt worden. Nach den monatelangen Querelen um die fristlose Kündigung des Betriebsratsmitglieds Helmut Schmitt – die letztlich in einem vor dem Arbeitsgericht erzielten Vergleich mit seiner Weiterbeschäftigung endeten (wir berichteten) – wurde das Ergebnis gestern mit Spannung erwartet. Helmut Schmitt erhielt nach Unternehmensangaben erneut die meisten Stimmen und behält damit ebenso seinen Sitz im Aufsichtsrat wie Karl-Heinz Kuschel, der dem Lager des Betriebsratsvorsitzenden Hans-Erich Baumann zugerechnet wird. Auf Schmitt entfielen demnach 249 Stimmen, auf Kuschel 230.
Während Baumann gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, wertete Schmitt sein gutes Ergebnis als „Vertrauensbeweis der Kolleginnen und Kollegen”. Im Vorfeld der Wahl hatte er erneut auf die offenbar unüberbrückbaren Differenzen mit der Betriebsratsmehrheit hingewiesen, die damals seiner fristlosen Kündigung zugestimmt hatte. In einem Flugblatt des „Komitees gegen Betriebsrats-Mobbing” war unter anderem zu lesen: „Hier geht es um das Niedermachen unliebsamer inhaltlicher Positionen und um das Ausschalten derjenigen, die sie vertreten.” Der zweite „Oppositionskandidat” für den Aufsichtsrat, Herbert Keller, erreichte bei der Wahl allerdings nicht die erforderlichen Stimmen. pro