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Ruben Trautmann © IGMRuben Trautmann © IGMBetriebsrat-Mobbing: Interview mit Ruben Trautmann

„Es kommt darauf an, wie viel Du einstecken kannst”

Der Werkleiter brüllte ihn zusammen, die Personalchefin trat ihm ans Schienbein. Sie wollten ihn rauswerfen. Doch Ruben Trautmann, Betriebsrat beim Kontraktlogistiker Syncreon in Wunstorf hielt stand - für seine Kollegen. Und seine Kollegen und die IG Metall unterstützen ihn. Heute ist er Betriebsratsvorsitzender. Und die Arbeit im Betrieb deutlich besser und tariflich bezahlt.

Ruben, du bist als Betriebsrat massiv angegriffen worden. Was ist passiert?

Ruben Trautmann: Ich wurde ständig angebrüllt und sogar getreten. Unsere Personalchefin hat mich jeden Tag ins Büro gerufen und mich bis zu sechs Stunden lang ihrer Gehirnwäsche ausgesetzt: Wie mächtig sie sei – und wie sie mich fertig machen wird. Dabei hat sie mich auch mal am Kragen gepackt und zweimal ans Schienbein getreten. Sie und der Werkleiter haben gedroht, ich würde deutschlandweit keinen Job mehr bekommen und auf der Straße landen. Sie würden jeden künftigen Arbeitgeber anrufen und ihm sagen, was ich für einer bin. Der Werkleiter hat die Belegschaft zusammengetrommelt, um mich vor versammelter Mannschaft zu beschimpfen, als Dieb oder Spitzel der IG Metall. Den Tarifvertrag wollte ich ja angeblich nur durchsetzen, um mich in einen Job in der IG Metall einzukaufen – und dafür meine Kollegen verkaufen, die alle arbeitslos würden, weil sie dann schließen müssten.

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